Mitarbeiterbindung im Bootsbau und Wassersporthandel
Vom 8.-9. März 2019 fand die Frühjahrstagung Deutscher Boots- und Schiffbauerverband in Flensburg statt.
Eine richtig nette Branchenvertanstaltung mit instruktiven Vorträgen zu Mitarbeitergewinnung und-bindung sowie zu google SEO, der Besichtigung der beeindruckenden Robbe & Berking Silbermanufaktur und -Werft mit einem neu erstellten klassischen 12mR endete am letzten Samstag.
Wir konnten einen Impuls in dem Personalthema geben: Wie bindet oder beteiligt man sogar Mitarbeiter interessengerecht an dem eigenen Betrieb?
Nachhaltige Effekte
Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung und Mitarbeiterbeteiligung sind bereits seit vielen Jahren insbesondere im Dienstleistungs- und Vertriebsgewerbe ein heißes Thema. Kein größeres Unternehmen verzichtet auf breit angelegte Maßnahmen zur Mitarbeitermotivation und Mitarbeiterbindung. Der rapide ansteigenden Fachkräftemangel gibt dafür den Takt vor. Kein Unternehmen kann es sich leisten, dieses Thema zu ignorieren. Während sich deswegen allgemeine Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung und Motivation zunehmend auch in kleinen und mittelständischen Unternehmen durchsetzen, bleiben Themen wie unternehmerische Mitarbeiterbeteiligung überwiegend den Großunternehmen vorbehalten. Zu Unrecht, wie ich meine.
Verkrustete Strukturen aufbrechen
Gerade in den kleinen und mittelständischen Betrieben des Bootsbauhandwerks herrschen derweil noch vielfältig verkrustete Strukturen. In vielen Betrieben hat sich in den letzten 30 Jahren in der technischen Entwicklung viel getan, in der Personalführung aber eher wenig. Arbeitsverträge spiegeln meist noch die rechtlichen Anforderungen und betrieblichen Grundsätze von vor Jahrzehnten wieder, statt die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten zu nutzen, die Arbeitgebern heute offenstehen. Viele Betriebe lassen auf diese Weise Chancen zur Existenzsicherung, zur Nachfolgeplanung und zum Ausbau des Geschäfts ungenutzt. Dabei wird es in den kommenden Jahren gerade hierauf ankommen.
Denn Maßnahmen zur Mitarbeiterbindungen und -beteiligung steigern die Motivation und damit unmittelbar die Leistung und Produktivität von Betrieben. Die unmittelbare Relation zwischen Verbesserung der Mitarbeiterbindung und der Reduktion von Kosten und Fehlzeiten ist heute anerkannt. Die Einführung von “Mitmachkultur” steigert nicht nur die Arbeitsqualität und die Rekrutierungschancen für neue Mitarbeiter. Unternehmen erlangen durch selbstständige und mitdenkende Mitarbeiter viele frische Impulse für Abläufe und Methoden, die ein klassischer Betrieb kaum aus sich selbst heraus generieren kann. Nicht umsonst schießen modern geführte und innovationsfreudige Betriebe auch ohne großes Eigenkapital wie Pilze aus dem Boden und verdrängen die, die stehen bleiben.
Kleine Kosten – großer Nutzen
Dabei lassen sich die meisten Maßnahmen sogar ohne großen Kostenaufwand realisieren, produzieren aber kurzfristig wirksamen Nutzen. Alles, was ich als erforderlich ansehe, ist Zeit und Muße, sich strukturiert dem Thema zu widmen und aus dem Blumenstrauß an Möglichkeiten die Konzepte zu wählen, die für das eigene Personal und insbesondere die Schlüsselfiguren im Personal passend sind. Die Umsetzung selbst lässt sich überwiegend ohne großen Aufwand betreiben. Gegebenenfalls doch erforderlicher Beratungsaufwand ist in aller Regel überschaubar und steht in gutem Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen.
Viele Ansatzpunkte
Anlass genug, sich konkreter Gedanken zu machen. Dabei bieten sich Gestaltungsmöglichkeiten auf unterschiedlichen Ebenen an.
Ich gehe in dem Vertrag auf einige der wesentlichen Möglichkeiten ein und freue mich auf eine rege Diskussion.
Ansprechpartner im Arbeitsrecht und im Bereich Bootsbau und Wassersportwirtschaft
Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht und für Gewerblichen Rechtsschutz Jochen-P. Kunze